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Runneburg / Weissensee / Thüringen

Runneburgverein
plattgemacht ?!
Erklärung des Vorstandes zum TA Artikel "Verträge im Schubfach" vom 31. Juli 2004

Der Vorstand des Runneburgvereines hat sich in seiner letzten Vorstandssitzung mit den beabsichtigten Vertragsänderungen zwischen der Stiftung Thüringer Schlösser & Gärten in Rudolstadt und dem Runneburgverein befasst. In diesem Zusammenhang gab es in den letzten Wochen zahlreiche besorgte Anfragen von Vereinsmitgliedern, Freunden und Förderern des Runneburgvereines, die eine Aufklärung wünschen. Der Vorstand stellt dazu folgendes klar:

Es ist dem Verein seit langem bekannt, dass die bestehenden Miet- und Schlossverwaltungsverträge Ende 2005 in der bestehenden Form auslaufen werden. Es besteht Einvernehmen mit der Stiftung, dass der Runneburgverein ab 2006 eine angemessene Kulturmiete zu zahlen hat. Die gegenwärtige Mietfreiheit basierte auf dem besonderen Umstand, dass der Runneburgverein vor der Eigentumsübertragung mehrere hunderttausend Euro in Projekte auf der Runneburg investiert hatte, woraus auch Darlehensverpflichtungen entstanden, die erst 2006 abgelöst sein werden.

Das gegenwärtige Hauptproblem besteht darin, dass die Stiftung ab 2006 ernsthaft in Erwägung zieht, die Schlossverwaltung in die Hände der Stadtverwaltung zu übertragen. Wenngleich dies formal-juristisch eine Verwaltungsvariante bei einigen Stiftungsobjekten ist, dürfte jedem, der die Haltung des Weißenseer Bürgermeisters zum Verein und seiner Arbeit kennt, klar sein, dass eine "Dienstaufsicht" des derzeitigen Bürgermeisters über den Verein in der Praxis nicht funktionieren kann. Der Runneburgverein hat in den letzten Tagen die Stiftung eindringlich und mehrfach auf diese Problematik hingewiesen und seinerseits Alternativen entwickelt. Der Vorstand des Runneburgvereines erklärt, dass der Verein keinesfalls gewillt ist, sich in ein – wie auch immer geartetes – Abhängigkeitsverhältnis zu Herrn Albach zu begeben. Gegenwärtig ist der Vorstand des Vereines fest davon überzeugt, dass es nicht zu einer Schlossverwaltungsvariante durch die Stadt Weißensee kommen wird, da es von höherer Stelle bereits feste Zusagen gibt, es nicht zu Verwaltungskonstruktionen kommen zu lassen, welche die anerkannt erfolgreiche Arbeit des Runneburgvereines in irgendeiner Weise beeinträchtigen würde. Die von der Stiftung angedachten Umstrukturierungen würden für die fremdenverkehrswirtschaftliche Impulskraft der Burg extrem negative Auswirkungen haben, weil die in 15 Jahren gewachsene bürgerliche Basis wegbrechen würde – wer sonst, wenn nicht der Runneburgverein, will die Kultur-, Museums-, und Öffentlichkeitsarbeit auf diesem hohen Niveau fortsetzen ?

Wir sehen vielmehr einer Zukunft entgegen, in der die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung unserer Arbeit für Stadt und Region nicht länger unterschätzt wird. Umso mehr bieten die anstehenden Verhandlungen zwischen Verein und Stiftung kein Hintertürchen zur Neuverteilung von stadtinternen Machtverhältnissen, die uns in Wahrheit kein Stück weiter bringen würden – wir setzen dagegen auf Planungssicherheit, um unseren bewährten Beitrag zur Entwicklung von Burg und Stadt zu leisten.


Mit freundlichem Grüßen,

Runneburgverein der Vorstand                                                                                         Weissensee, den 10.09.2004